Meine kranke skirüstzeit 2025
Bevor hier falsche Erwartungen aufkommen: Ich habe mir das anders vorgestellt. Schwitzen wollte ich eigentlich nur in der Sauna und Husten nur vor Lachen.
Mein kleiner Bruder (so klein ist er nicht – Baujahr 2000 – aber bei mir heißt er trotzdem so) und ich wollten gemeinsam aus dem Pisten-Ruhestand zurückkehren. Meine Skier hatten schon Rost angesetzt und sein Snowboard war noch wie neu – weil bisher kaum benutzt. Beste Vorzeichen, zu zweit den Hang runterzueiern.
Die Autofahrt verläuft tadellos: Fresszeug hamstern, digitale Vignette paypalen, erhebende Blasmusik hören und zack bist du im Pitztal. Obwohl wir kaum wen kennen, beißt niemand und wir finden langsam in die (teilweise eingefleischte) Gruppe rein.

Am ersten Morgen zeigen wir dem Skiservice unsere Bretter. Reaktion: „Oh, oh, oh.“ Ich werde mir in den Tagen darauf noch neue kaufen. Ich wusste nicht, dass ich bisher auf 40-Kilo-Junior-Ski fahre. Reaktion-Skiservice: „Jetzt wirst du fahren wie eine junge Gazelle, wie ein junger Gott!“
Der junge Gott liegt aber erst mal paar Tage im Bett, weil ihn eine Grippe erwischt. Alle umsorgen mich himmlisch mit Tabletten, Tee und freund-lichen Nachfragen. Der wahre Gott begegnet mir nicht nur durch diese liebevolle Gemeinschaft, sondern auch in den Gesprächen mit meinem Bruder. Wir haben beide gerade ein Wort von Gott dringend nötig. Das erleben wir dann auch durch die (manchmal zu langen) Abendandachten.

Ein schweißtreibender Spaß, aber es war’s wert.
Euer Daniel
