Angedacht

SEIN - HABEN - TUN

Liebe Freunde,

zum Jahresanfang durften wir mit mehreren Gruppen auf der MEHR-Konferenz in Augsburg sein. Es war so wertvoll und ermutigend mit tausenden Glaubensgeschwistern vor unserem Gott zu stehen, IHN anzubeten und mit SEINER wunderbaren Gegenwart, die absolut spürbar und greifbar war, beschenkt zu werden. Auch die Vorträge, die wir zu hören bekamen, waren sehr wertvoll.

Besonders bewegend war für mich die Lebensgeschichte von Samuel Koch. Er hat Zeugnis davon gegeben, wie ihm sein Glaube an Jesus und die Werte, die er in seiner Familie vorgelebt bekam, geholfen haben, um mit seiner Krise (durch den Unfall bei „Wetten dass“) fertig wurde.

Er stellte fest, dass wir in einer Leistungsgesellschaft leben, deren Kennzeichen sind: TUN - HABEN - SEIN. Wir tun etwas, erbringen Leistungen und geben unser Bestes. Das versetzt uns (wenn es gut läuft) in die Lage etwas zu haben, Besitz zu erwerben etc. Dieser Besitz wird zum Statussymbol, getreu dem Motto: Mein Haus, mein Auto, mein …

Wir leben in einer Welt, in der es immer schneller, höher und weiter geht. Keiner von uns kann sich dem Entziehen, das ist die Realität, mit der wir konfrontiert sind. Von innen fühlt sich ein Hamsterrad an wie eine Karriereleiter. Aber von außen betrachtet hält es uns einfach nur beschäftigt.

Das kann in den meisten Fällen ganz gut gehen. Aber was ist, wenn das Tun wegbricht, z.B. durch eine Krankheit, durch äußere Umstände oder durch einen Unfall, wie bei Samuel Koch? Oder, wie aktuell gerade, durch eine Pandemie, welche die gesamte Welt lahmzulegen scheint. Wenn wir nichts mehr tun können und aufgrund dessen auch unser Haben verlieren, was wird dann aus unserem Sein? Verliert unser Leben dann an Wert, bis wir wertlos sind?

Sehr treffend hat Samuel Koch festgestellt, dass wir ja im englischen als „human being“ bezeichnet werden (=„menschliches Wesen“ bzw. wörtlich: „Mensch seiend“) und nicht als „human doing“ („Mensch tuend“). Darum dürfen wir einem anderen Lebensstil folgen. Für uns darf gelten: SEIN - HABEN - TUN.

Dieser Lebensentwurf hat nichts mit Faulheit zu tun, sondern entspricht zutiefst dem, was JESUS uns vorlebt und zeigt. ER hat es mit SEINEM eigenen Leben auf dieser Erde bezeugt und das tut ER auch heute noch: Zuerst dürfen wir SEIN. Wir sind Geschöpfe Gottes, sind geschaffen als SEINE Gegenüber, das ist unsere Bestimmung, ohne jede Leistung. In dieser Bestimmung dürfen wir wachsen, indem wir immer tiefer in die Beziehung zu JESUS eintauchen, IHN mehr kennenlernen, mehr lieben und mehr vertrauen. Jesus hat uns das vorgelebt, weil ER nichts aus sich selbst heraus geredet oder getan hat, sondern nur das, was ER vom Vater gehört und gesehen hat (siehe Joh 5,19 & 12,49).

Aus diesem „SEIN in, durch, aus und zu Gott hin“ habn wir mehr als bloßen Besitz, den „die Motten und der Rost fressen“. Wir HABEN ewiges Leben (Joh 5,24), Leben in Fülle (Joh 10,10), ein Bürgerrecht im Himmel (Phil 3,20) und vieles mehr (siehe Lk 18,28-30).

Schließlich dürfen und sollen wir etwas TUN. Aber nicht um zu, sondern weil wir SIND und HABEN. Darum dürfen wir in SEINEM Namen das tun, wozu ER uns berufen hat – mitten in dieser Welt und jeder an seinem Platz. Denn Jesus spricht: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“ (Joh 15,5)

Lass dich herzlich einladen und sei ermutigt in diesen Tagen der verordneten Zwangspause für vieles, dich neu an dem zu orientieren, was JESUS uns vorgelebt hat. Lerne neu zu SEIN - HABEN - TUN.

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