Angedacht

Ich bin unterwegs im Salzburger Land um für die Großrüstzeit (25.07. - 08.08.21 – HERZLICHE EINLADUNG!) einige Dinge zu klären. Gestern war ich noch am Achensee um für die Frauenwandertage ein neues Haus zu finden. Morgen will ich im Pitztal sein um für die Jubiläumstour im Oktober noch paar Gespräche zu führen. Eine etwas hektisches Unternehmen, diese drei Tage mit Schlafen im Auto, über 1.500 km Fahrt, vielen Eindrücken und wichtigen Entscheidungen. Aber es macht Spaß und ich bin dankbar, dass ich Punkt für Punkt die Dinge abhaken kann, die auf meiner Liste stehen…

Noch habe ich ein wenig Zeit bis zum Termin, den ich mit dem Chef des Hauses vereinbart habe. Die nutze ich um mir die Gegend zwischen St. Johann und Großarl ein wenig anzuschauen. Dabei führt mich die Alpenstraße an die Kapelle vom Titelbild oberhalb einer der berühmtesten Schluchten der Welt (wenn man dem Touristenversprechen Glauben schenkt), der Liechtensteinklamm. Ich halte an, genieße den Ausblick (eher Tiefblick) in die Klamm, gehe zur Kapelle und freue mich, dass es ein Ort ist, wo regelmäßig jemand zu sein scheint: Sie ist ordentlich aufgeräumt, frische Blumen stehen da, eine neue (aber benutzte) Bibel liegt bereit, einige Gebetskarten sind zu finden… ein guter Ort zu Verweilen während in drei Meter Entfernung der Verkehr vorbeidonnert. Ich bleibe eine ganze Weile in der Kapelle, bitte Jesus um ein gutes Gespräch nachher, denke an die Rüstzeit, die vorzubereiten ich unterwegs bin, bitte um eine gute Gemeinschaft, wenn es dann nächstes Jahr soweit ist… es ist schön hier zu sein und Zeit zu haben. Dann befestige ich einen Gruß (ein Bild vom „Stollberger Kreuz“) an der Tür, wie ich es inzwischen an bestimmt schon 50 Plätzen auf Bergen, an Heuschuppen und Wegegabelungen getan habe, mache das umseitige Foto und steige ins Auto um weiterzufahren. Aber schon wenige Minuten später ein weiterer Straßenparkplatz. Ich habe das Empfinden: „Biege mal ab und halte an!“ Also Blinker raus, anhalten, aussteigen, umschauen. Ich sehe eine Bank im Schatten und in meinem Herzen ist eine Aufforderung: „Mach Schluss mit der Fahrerei und lies Bibel.“ Also nehme ich meine Bibel und was zum Schreiben und gehe zu der Bank. Und dort sehe ich diesen Stein. Er liegt auf der Bank, als ob ihn jemand für mich hingelegt hat! Das kann kein Zufall sein! Für mich wird dieser Stein, der fast wie ein Herz aussieht, ein Gruß Gottes. Ich nehme ihn als Hinweis auf sein Wirken auch heute noch. Klar, ich hätte noch viele schöne Blicke haben können von dieser Bergstraße aus. Ja, es ist eine tolle Gegend, wo wir kommendes Jahr mit vielen Leuten bestimmt wieder eine gesegnete Zeit erleben werden, wie bei allen Großrüstzeiten bisher. Aber das tollste für mich ist, dass ich dem inneren Impuls gefolgt und nicht vorbeigefahren bin. So kann ich mit einer Bestätigung die zweite Hälfte meiner Erkundungstour beginnen und weiß: „Gott weiß, was mein Herz braucht. Ich muss mein Herz nicht an einen irdischen Schatz hängen und es dafür teilen.“ Selbst als ich am Tag drauf im Morgengrauen zum Stollberger Kreuz laufe und dort oben eine geniale Zeit habe – dieses Herz samt Spruch und die Kapelle sind die Höhepunkte der Fahrt und eine Gewissheit, dass Gott immer wieder (und eben nicht im Vorbeigehen!) mit uns redet und sich uns zu ERkennen gibt. Und: Er meint unser Herz. Was für ein Schatz! Diese ER-Fahrung wünsche ich euch allen - von ganzem hERzen.

Euer Stephan

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