persönliches Wort in zeiten der herausforderung

Liebe Freundinnen und Freunde!
Es liegt mir am Herzen, dass ich euch auf diesem Weg in ein paar Gedanken mitnehme, die mir seit einigen Wochen nachgehen. Ich bin ja sonst nicht der Typ, der solches „Sinnieren“ und Bewegen sehr nach außen trägt. Und allzu intensiv dazu herausfordern ist auch nicht meine erste Eigenschaft :).
Aber in den letzten Wochen ist um uns herum - und vielleicht auch in uns - eine Situation entstanden, die zeigt, wie zerrissen unsere Gesellschaft eigentlich ist. Und ich stelle fest:
Dieses Zerrissen-Sein zieht ein in unsere Gemeinden, Familien und Freundeskreise. Immer mehr pochen auf Rechte, die eingespielt und gewohnt sind und von deren Verfügbarkeit wir jahr(zehnt)elang ohne Nachdenken profitiert haben. Argwohn macht sich breit, wenn diese Rechte in Gefahr sind. Manche Sorge ist berechtigt, manche ist lächerlich. Manche Frage kann man einfach nicht beantworten, manche Antwort ist schlicht und ergreifend nicht wahr… Wer weiß die wirkliche und alles richtig bewertende Wahrheit?
Und über dem Streiten und Rechthaben verlieren wir Jesus aus dem Blick. Es wird zur Glaubenssache, wie man sich verhält und wem man zuhört. Es wird fast so was wie Religion, wie man sich positioniert und wem man vertraut. Wir verlieren aus dem Blick, was uns die Bibel (in für Christen viel herausfordernderer Zeit als unserer aufgeschrieben) sagt:
„In Demut achte einer den anderen höher als sich selbst!“ (Philipper 2 / 3)
„Dienet einander…als gute Haushalter der…Gnade Gottes.“ (1. Petrus 4 / 10)
„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ (3. Mose 19 / 18)
Die Reihe ist fortsetzbar.
Ich habe den Eindruck, dass wir die darin zu findenden Eigenschaften, Aufforderungen und Angebote Jesu‘ verlieren könnten, ja vielleicht schon dabei sind, sie zu verlieren.
Das ist so schade!
„Aber…“ so wird vielleicht manche/r jetzt denken, „…wo sollen wir denn hin mit unseren Anmerkungen und Gedanken?
Wer hört uns zu?
Wie verhalten wir uns richtig?“
Darauf kann von uns Menschen vermutlich niemand eine alles erfassende und stimmige Antwort geben.
Es ist aber auch nicht die Zeit für einfache Wahrheiten. Dazu ist die Situation viel zu komplex.
Deshalb möchte ich euch bitten:
ER-MUT-igt die Entscheidungsträger!
Betet für die Verantwortlichen!
Fragt Jesus „…was würdest du in dieser Situation tun?“!
ER-wartet, dass ER antwortet!
Trefft euch zum Beten „…hin und her in den Häusern“, wie es die aktuellen Möglichkeiten hergeben!
„Suchet der Stadt Bestes und betet für sie zum Herrn, denn wenn es ihr wohl geht, so geht’s euch auch wohl.“ (Jeremia 29 / 7)
Die Bibel gibt so klare Ideen und Möglichkeiten – damals wie heute!
Da haben wir alle noch ausreichend Luft „nach oben“.
Und das ist der eigentliche Gedanke: „Nach oben“!
Fragt euch bitte, ob eure Aktionen, Gespräche, Beschäftigungen und aller Kraftverschleiß wirklich ein Beitrag sind für die Besserung eurer Beziehung „nach oben“.
Sind sie wirklich eine Hilfe auf dem Weg ZU unserem himmlischen Vater .
Denn DAS ist DAS ZIEL!
Eine treue Beterin für uns und unser Werk hat mir mal in einer Situation, wo ich ungerecht behandelt wurde und WUSSTE, dass ich reagieren MUSS und meinem Ärger Luft machen wollte, die Frage gestellt: „Verbessert dein Ärger und ihn zu benennen deine Position im Reich Gottes?“ Ich musste verneinen. Sie fragte weiter: „Und verbessert dein Ärger und es zu benennen die Position der Anderen im Reich Gottes?“ Wieder musste ich verneinen. „Dann lass es bleiben und sei still vor Gott!“ hörte ich sie sagen. Und sie hatte Recht damit. Stimmt schon, das Problem wurde dadurch nicht gelöst, aber ich wurde gelöstER in dem Problem. Und ich habe Ärger vermieden und meine Wut bei Gott und nicht den anderen abgeladen.
Ja, ich konnte damit schlecht umgehen; aber ein kleines Stück lernen, das „bessere Teil“ zu wählen.
Und noch was Anderes habe ich festgestellt und bitte euch:
„Denkt mal drüber nach!“
Wenn wir wirklich Kraft und Zeit investieren wollen, dann vielleicht eher in eine Aktion, wo wir den Unterschied machen und unseren Auftrag, Salz und Licht zu sein, deutlich besser wahrnehmen können.
Wie wäre es denn mal mit einem Brief der Ermutigung und des Zuspruchs an die Verantwortlichen im Gesundheitsamt, Landratsamt, der Staats- und Bundesregierung?
Wie wäre es mit einem Anruf bei einer der oben genannten Stellen (oder euch fällt selbst jemand ein, wo man sich mal melden könnte), wo keine Beschwerde oder Ärger benannt wird, sondern Wertschätzung und Dankbarkeit für den Job, den die Leute machen, der Grundtenor ist.
Vielleicht ist es an der Zeit, dass wir aufstehen und eben nicht auf die Straße gehen, sondern im Sinne Jesu zu den Herzen der Menschen!
Nötig haben wir das alle! Und Jesus wird uns helfen.
Das ist sicher!
hERzlich vERbunden!

Euer Stephan

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