ANGEDACHT

Liebe Freunde!

Eins der eindrucksvollsten Erlebnisse in meinem Leben war die Begegnung in Israel vor fast 10 Jahren mit dem damals schon fast 90 jährigen Rabbi Yehuda Bohrer. An zwei Dinge kann ich mich, auch 10 Jahre nach dieser Begegnung, noch sehr lebendig erinnern. Das eine waren die leuchtenden Augen dieses alten Mannes. Es war wie ein göttlicher Glanz, der aus diesen Augen strahlte. Und das zweite war eine Luftaufnahme der Nasa, die er uns von dem Ort zeigte, an dem wir standen. Was war das Außergewöhnliche daran? Wir besuchten mit Rabbi Bohrer den Ort Bethel, den Platz, an dem Jakob die Himmelsleiter gesehen hat (1. Mose 28,10-22). Für Jakob tat sich in dieser Nacht der Himmel auf. Überwältigt von dieser nächtlichen Gottesbegegnung rief er aus: “Wie heilig ist diese Stätte! Hier ist nichts anderes als Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels.“ (1. Mose 28,17) Er richtete einen Stein auf und goss Öl darauf - als Zeichen der Erinnerung. In dieser Luftaufnahme, die uns der Rabbi zeigte, wird im Relief der Landschaft der Name Gottes auf Hebräisch sichtbar. Was für ein Zeichen! Was für ein Ort des Segens!

Doch nicht nur in Israel gibt es solche Plätze. Wenn wir unsere Herzen öffnen, werden wir solche Orte finden. Und sie werden uns staunen lassen und ins Gebet führen. Auf unserer letzten Gebetsreise im März 2024 durften wir an einigen dieser Segensorte stehen und beten: In dem kleinen Ort Herrnhut im Osten von Sachsen, an dem unsere Reise begann. Ein Ort des Gebets seit über 300 Jahren. So durften wir uns einreihen und mitbeten. Das Zisterzienserkloster Neuzelle mit seiner Neugründung, seit Jahrhunderten ein Ort des Gebets. Auch an diesem Ort durften wir den Geist des Gebets spüren. Als wir dann von Deutschland über die Grenze nach Polen fuhren und nach Swiebozin kamen, dort wo die weltgrößte Christusstatue steht, durften wir es erneut erleben. Ein Ort des Segens, ein Ort des Gebets. Ich möchte uns ermutigen, dass jeder von uns solche Orte des Segens entdecken darf, denn oft sind sie sehr unscheinbar und verborgen. Aber man wird es spüren, so wie Jakob in Bethel. Doch auch wir selbst können solche Orte bereiten. Wodurch? Durch Gebet. Denn Gebet ist die Begegnung mit dem lebendigen GOTT. So können unsere Häuser, unsere Wohnungen zu solchen Räumen der Gottesbegegnung werden. Zu “kleinen Bethels”, denn übersetzt bedeutet es einfach: "Gottes Haus". Das werden wir selbst und andere dann spüren: „Hier ist Gottes Haus“. Das wünsche ich euch von Herzen.

Euer Christfried

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