Persönlicher bericht

Grüße, mein Name ist Jonas. Ich komme aus Chemnitz Ebersdorf/Glösa und absolviere aktuell eine 3-jährige Ausbildung an der Bibelschule Kirchberg. Im Rahmen der Ausbildung steht ein 3-monatiges Hauptpraktikum auf dem Programm. Diese Zeit dient dazu, den hauptamtlichen geistlichen Dienst kennenzulernen mit der Perspektive, ob man sich dies nach der Ausbildung vorstellen könnte. Da ich bereits in jungen Jahren viele Erfahrungen in Gemeindearbeit meiner Heimatgemeinde und in Leiterschaft (Rüstzeiten, Junge Gemeinde, …) sammeln durfte, wollte ich in meinem Hauptpraktikum nicht in eine klassische Kirchgemeinde gehen, sondern tiefere Einblicke in die Leiterebene erhalten und die Strukturen eines christlichen Werkes kennenlernen.
Somit suchte ich mir ein paar christliche, mir mehr oder weniger bekannte Werke heraus und verschickte ein paar Bewerbungs-Mails. Nach einigen Absagen, durch welche ich ebenfalls teilweise bereits kleinere Einblicke in die Strukturen der jeweiligen Werke bekommen habe, und zwei Zusagen, entschied ich mich, nach einem Bewerbungs-/ Kennlerngespräch mit Stephan und David bewusst für die INSEL. Ein paar Tage zuvor hatte ich ein förmliches, gestochenes Bewerbungsgespräch bei einem anderen christlichen Werk. Umso positiv überraschter war ich, als der mir damals noch unbekannte INSEL-Leiter Stephan Nacke, nach einer freundlichen Begrüßung direkt erstmal einen Kaffee machte. Die offene, ehrliche und freundliche Art von David und Stephan ist mir sehr positiv in Erinnerung geblieben, vor allem ein Satz aus dem Abschlussgebet hat mich bewegt. Sinngemäß: „Herr, wir wollen nichts erzwingen, wenn eine andere Praktikumstelle besser für Jonas passt, dann soll er dort hin gehen“. Nach einer kurzen Vorstellung in der WG lud mich diese noch spontan zum Mittagessen ein und ich konnte ein paar Fragen loswerden. Das Essen war extrem lecker, allerding stellte ich später fest, dass es leider nicht jeden Mittag so extravagantes Essen gibt wie es da der Fall war ;)
Nachdem alles weitere mit der INSEL und der Bibelschule geklärt war, wurde ich am 08.01.2022 freudig in der, mit mir nun 11er WG begrüßt. Da ich auf der Bibelschule in einem Internat lebe, und dies auch sehr gerne, bin ich etwas Trubel gewohnt und ich habe mich schnell wohlgefühlt. Seit dem sind mittlerweile zwei Monate ins Land gegangen und ich habe sehr viel erlebt. Das WG-Leben und die Gemeinschaft ist einfach so extrem wertvoll. Ich genieße es einfach. Sei es Spaß, Freude, gemeinsame Unternehmungen, stille Zeit, gemeinsames Gebet, WG Treff, Filmabende, Streiche, theologische Diskussionen (dabei fühle ich mich als Bibelschüler besonders wohl), gemeinsame Mahlzeiten, Geburtstagspartys, Lagerfeuer, gemeinsames Möbelschleppen, ich könnte noch so viel mehr aufzählen.
Ich schätze die Offenheit, Ehrlichkeit und die mir gelassene Selbstständigkeit und Freiheit sehr, welche mir von der INSEL entgegengebracht wird. Auch wenn ich mich manchmal dabei ertappe, Zeit sinnvoll zu verschwenden. Bei einzelnen Gesprächen mit den Mitarbeitern der INSEL lernte ich viele spannende Geschichten, bewegende Zeugnisse, breit aufgestellte Arbeitsbereiche und vernetzte Strukturen kennen. Somit lernte ich Stück für Stück die Geschichte der INSEL und Gottes Wirken darin, die Strukturen der INSEL, ihre Arbeits- und Wirkungsbereiche und ihre Mitarbeiter kennen und durfte bei vielen Besprechungen und Sitzungen dabei sein. Ich bin sehr dankbar für all die extrem vielen und extrem wertvollen Erfahrungen, vieles war sehr interessant. Und ich bin sehr dankbar für alles, was ich dabei lernen, erfahren, hören, sehen, erleben und kennenlernen konnte. Ich durfte mich bei Themen und Andachten selbst mit einbringen. Ebenso die Aufgabe, einen Stillen Tag pro Monat mit Gott, Gebet und Stiller Zeit zu verbringen, um gewisse Punkte (Berufung, Was kommt nach der Bibelschule, …) mit und vor Gott zu bewegen, forderte mich mehr heraus als ich dachte, aber das waren wertvolle Erfahrungen im Gegenüber.

Die Zeit bisher war sehr wertvoll und sehr vielfältig. Vom simplen Stühle stellen, kurzen Gesprächen auf dem Gang oder stundenlangen, spannenden Gesprächen mit Mitarbeitern, über das INSEL-Kino, Zoom-Meetings, sämtlichen INSEL-Veranstaltungen und Mitarbeiterbesprechungen bis hin zu ephoralen Dienstbesprechungen und natürlich hunderten E-Mails, ich könnte viele lustige, bewegende und vor allem wertvollen Erlebnisse schildern.
Ende Februar brach ich mir allerdings bei einem Sonntagsspaziergang mit der WG den Innenknöchel. Nach vielen Arztbesuchen, Röntgenaufnahmen, extrem vielen Telefonaten und einer OP humpele ich nun mit drei Schrauben im Knöchel, einer Teilbelastung und zwei Krücken umher. Das ist ziemlich nervig, alles geht langsamer und größere Strecken sind echt anstrengend. In dieser Zeit war ich ein paar Tage bei meinen Eltern und wurde dort lieb umsorgt. Seit Anfang März bin ich nun wieder in der WG und freue mich darüber sehr. In dieser herausfordernden Zeit durfte/ musste ich lernen, mir helfen zu lassen und meine Aufgaben an meinen aktuellen Gesundheitszustand anzupassen. Ich bin meinen lieben WG-Mitbewohnern so dankbar für alles Helfen und Unterstützen und vor allem für die Fahr-Dienste. Ich lerne Geduld im Alltag und versuche zu sehen, was ich daraus lernen kann, was Gott mir durch diese Situation mitgeben möchte und was er daraus Gutes bastelt. In all dem erkenne und erlebe ich Gottes Bewahrung, sein Wirken und sein Handeln. Ich freue mich sehr auf die kommenden und leider letzten Wochen meines Praktikums (bis Anfang April) bei der INSEL und auf das, was ich da noch so erleben darf und was Gott (und Stephan) für mich vorgesehen haben. Ich würde mich wieder für ein Praktikum bei der INSEL entscheiden, nur dann würde ich einen gewissen Sprung über einen Bach bleiben lassen…
G>^v! (= „Gott ist größer als unsere Höhen und Tiefen!“)
Seid gesegnet! Ganz liebe Grüße,

Jonas Tittel

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