ski-rüstzeit im märz

18.-25. März 2023

Für uns wurde es diesmal eine besondere Skifreizeit. Nicht, dass wir vor Jahren jeder schon allein mitgefahren und zuletzt zusammen mitgefahren sind, nein, diesmal waren wir zu dritt mit unserer Marie unterwegs und es wurde eine neue Erfahrung für uns. Matthias hatte Recht, Urlaub mit kleinem Kind ist wie Alltag, nur unter erschwerten Bedingungen =).
Unsere Anfahrt war sehr entspannt. Gut gestartet mit 3 Pausen unterwegs kamen wir gegen 16:45 Uhr an.
Besonders schön empfanden wir wieder die vielen Bekannten und Freunde, die wir länger nicht gesehen haben. Gleichzeitig gibt es immer wieder neue Leute, die man kennenlernen kann. Der erste Abend startete wieder mit vorzüglichem Essen, dann gab's die Kennenlernrunde und einen Impuls. Wir waren froh, dass es dann auch für uns zu Ende war, wir brauchten dringend etwas Schlaf. Der Start zum Skifahren lief diesmal für uns so ab, dass wir die Möglichkeit 2x 2 aus 3 Tagen nutzen konnten. Somit konnte jeder von uns Ski fahren, Kinderdienst erfüllen oder gemeinsam wandern. Immer wieder erstaunlich, wie gut und durchdacht alle Organisation ist.
Den Sonntag haben wir mit gemeinsamem Wandern zugebracht. Erschreckend war diesmal: es war noch weniger Schnee im Tal als letztes Jahr. Dafür war schon Frühling eingezogen und ich konnte meine Forellen in der Pitze beobachten.

Sonntagabends gemeinsam wieder am Tisch zu sitzen, für unsere kleine Tochter das Essen gemacht zu haben und dennoch am Abendprogramm teilzunehmen, stellte sich als Herausforderung dar, die wir mit Geschick meisterten. Dachten wir. Dadurch, dass wir gefühlt den gesamten Hausstand mitgenommen hatten, haben wir erst am Sonntag bemerkt, dass wir unsere Skihelme vergessen haben! Leider verletzte sich Claudia beim ersten Skifahren so sehr, das an künftiges Weiterfahren nicht zu denken war. Somit konnten wir ihren Helm ausleihen.
Der erste Skitag, den ich (Tim) nutzte, war großartig. Wegen meines kaputten Knies bin ich mit Respekt zum Skifahren gefahren. Mit Helm und Vernunft fuhr ich bei bestem Wetter meine Bahnen. Ein Dank an Erik, mit dem ich auch nochmal für mein Knie betete. Der Tag war mega. Viele Eindrücke, Gottes wunderbare Schöpfung und unsere damit zusammenhängende Aufgabe, diese Schönheit zu bewahren. In diesen unsicheren Zeiten, Krisen und Kriegszeiten diesen Luxus haben zu dürfen, Ski zu fahren... nicht selbstverständlich. Deswegen denke ich immer daran: Frieden muss erarbeitet und bewahrt werden! Er kommt nicht einfach so.

Dienstag durfte dann meine Frau Susanne, nach 5 Jahren Skifahr-Pause, auch ihren Skitag genießen, während ich eine schöne Papa-Tochter-Zeit hatte.
Der Mittwoch war gebeutelt und geprägt von Unfällen. Beim mittäglichen „Helm-ab zum Gebet“ hatte ich den Gedanken, Stephan von Herzen für seine Dienste und die vielen Dinge zu danken, die er mit der INSEL erreicht hat und ich wollte ihm einfach mal Danke dafür sagen, dass er wichtig und gut ist, das er seinen Beitrag zum Bau an Gottes Reich beiträgt.... Es war einfach dran und wichtig und wir schauten uns an.

Nachmittags erfuhren wir, dass Stephan bei der Talabfahrt so dermaßen gestürzt ist, dass es eigentlich nicht viel schlimmer sein könnte. Zu diesem Zeitpunkt konnten wir Erik nicht erreichen und machten uns auch Sorgen. Ein Leitungsmitglied nicht erreichbar?!
Wir fragen Gott, was soll das gerade?
2 Personen aus dem Leitungsteam sind ausgefallen? Wie geht's weiter.... Nun, die gesamte Geschichte kennt ihr...

Als dann unser Stephan wieder zu uns stieß, dachte ich: eine echte Rothaut. Sofern man das noch sagen darf. Indianer kennen keinen Schmerz, aber wir sahen Stephan an, er hatte starke Schmerzen. Stephan, du bist ein echter Indianer.
Donnerstag durfte ich mit Respekt vor den Unfällen wieder Skifahren und es war total schön. Leere Pisten, tolles Wetter. Dennoch hatte man immer den Gedanken der Unfälle im Kopf... Am Abend haben wir in Gesprächen diese Ausfälle und Anfechtungen das erste Mal richtig reflektiert.
Freitag war für meine Frau und mich das Skifahren beendet. Wir haben uns mit einigen aus der Gruppe verabredet und wollten den Stuiben-Wasserfall in Umhausen bezwingen.
Nachdem wir reichhaltig gefrühstückt haben, fiel uns schon Christfried auf, der nicht besonders gut aussah. Wir packten unsere Sachen und starteten Richtung Ötztal. Zwischendrin erhielten wir die Info, dass Christof als Medizinmann mit Christfried wegen Herzproblemen ins Krankenhaus musste. Wir schauten uns wieder an und dachten: das gibt's nicht?! 3 Leitungsmitglieder, die bei einer Rüstzeit ausfallen.... Was ist hier los? Anfechtung, Angriffe... Nein, wir lassen uns nicht unterkriegen. Nein, wir hören nicht auf, wir fangen jetzt erst an....
Nach einer Stunde Fahrt und Parkplatzsuche begannen wir unsere krasse Wanderung hinauf zum Wasserfall. Erst ging's ewig bergauf und ich hatte im Stil eines Kängurus noch 10- monatigen "Ballast" vor mir in der Trage. Der erste Teilerfolg war, wir erreichten die Hängebrücke und danach kamen ca. 700 Stufen nach oben. Angekommen oben am Ziel hatten wir eine tolle Aussicht, konnten am gegenüberliegenden Berg Murenabgänge beobachten und Regen sehen, während bei uns die Sonne schien. Doch nicht lange, denn beim Abstieg war der Regen bei uns angekommen und wir mussten wieder die 700 Stufen steigen. Am Ende war es eine großartige 4,5-stündige Wanderung in einer kleinen tollen Gruppe mit guten Gesprächen, und das bei einer Strecke von nur etwa 6 km, aber 850 Höhenmetern. Auf der Heimfahrt ins Pitztal dann noch fix getankt und bei 20 Grad Außentemperatur (!) hatte ich eher Appetit auf ein Eis.
Etwas später erfuhren wir, dass es Christfried wieder besser ging und waren sehr erleichtert.
Irgendwo lag dann am Freitagabend der Schatten der "Zwischenfälle" auf der Rüstzeit. Dennoch für mich kein Grund in geduckter negativer Haltung zu sein... Die Rüstzeit ist sehr gut gewesen. Gute, wichtige, geistlich intensive Themen. Besonders wichtig wurde uns als Familie das Thema Abendmahl und wir haben begonnen, es auch zu Hause als Ehepaar zu feiern. Wir geben diesem Negativen keinen Raum! Christoph J. war für uns der Engel im Hintergrund, der nach Claudias Ausfall sofort in der Küche aushalf, der die medizinische Erstversorgung übernahm und Fahrten zum Arzt durchführte.

Vielen Dank für diese gelungene Rüstzeit und bleibt behütet!

Eure Familie Harnisch

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