PRAISE UNTIED

"Refrain wiederholen, dann ist SCHLUSS!"

… flüstert uns Jonathan (Sänger & Pianist) lautstark ins Ohr, während über 1000 Besucher des vergangenen Praise Uniteds den Refrain von dem Lied „Dir oh Gott gehört unser Lob“ von der Bühne aus hören und nun in die Wiederholung mit einstimmen. Die Augen der Band wandern über den Noten-Monitor vor unseren Füßen zum Beginn des Refrains. Vincent (Schlagzeuger) spielt einen rhythmischen Übergang und schlägt auf der Zählzeit 1 ab. Die Band spielt nun leiser. Marie (Sängerin) beginnt den Refrain ein letztes Mal zu singen. So war der Abschluss dieses Liedes am frühen Morgen des 28. Oktobers eigentlich nicht abgesprochen.

Schon einen Tag zuvor hat sich die Band in der INSEL getroffen, ihre Instrumente aufgebaut und die Proben für den Lobpreisabend aufgenommen. Beim gemeinsamen Abendessen redet keiner über den bevorstehenden Samstag. Stattdessen erzählt Julius (e-Gitarrist) von Kindheitsgeschichten mit seinen Geschwistern. Aufgeregt sind dennoch alle. Jeremias (Percussion) kommt später nach, isst noch schnell ein paar übrig gebliebene Pizzastücke. Die Probe geht weiter.

7:00 Uhr am Samstagmorgen klingelt der Wecker im Jungszimmer. Johann (Bassist) war bereits duschen. Friederike (Sängerin) kommt aus Dresden nach. Nun sind wir komplett. Das Technik-Team ist zu diesem Zeitpunkt bereits durch das halbe Erzgebirge gefahren und jetzt an der Neveon-Arena angekommen. Derweilen wird in der INSEL gefrühstückt. Anschließend beginnt die nächste Probe. Die Zeit drängt – heute müssen innerhalb von drei Stunden 26 Lieder angespielt werden. Keine Chance, das zu schaffen. „Ach komm, wir schauen mal wie weit wir kommen“, sage ich (AJ, Sänger & Gitarrist) ermutigend, obwohl ich selbst nicht dran glaube.

12:30 Uhr trifft sich der Großteil der Mitarbeiterschaft in der Neveon-Arena. Das Catering-Team hat Hot-Dogs aufgetischt. Große Freude – nach einem halben Jahr seit dem vergangenem Praise United sehen wir uns alle wieder. Nun drängt die Zeit noch mehr: Alle Instrumente auf die Bühne, anstöpseln, soundchecken. Dafür werden drei Stunden eingeplant. Sie reichen nicht. Alle Mitarbeiter treffen sich 17:00 Uhr zum Abendbrot und Gebet. Techniker und Band kommen wie immer nach. Noch ca. eine Stunde, bis der Kids-Lobpreis beginnt.

Die Band trifft sich hinter der Bühne. Ein letztes gemeinsames Gebet. Los geht’s. Ich bin so aufgeregt wie bei meinem ersten Auftritt. Nun liegt es in Gottes Hand. Er darf unsere Vorbereitung nutzen und wir wollen hören und spüren, ob er doch manche Lieder und Gebete hervorheben möchte.

Gemeinsam singen wir „Dir oh Gott gehört unser Lob“ und Gottes Gegenwart fühlt sich spürbar nah an. Das Lied berührt uns. Das Lied berührt die Halle. Gott scheint auf dieses Anbetungslied einen Fokus legen zu wollen. Jonathan spricht mit uns über ein sogenanntes „In-Ear-Monitoring“ (dt.= „Im-Ohr-Überwachung“), mit dem wir unsere Instrumente und die Kommandos von Jonathan hören können. Während wir also das Lied spielen und singen, hören wir in unserem Ohr: „Refrain wiederholen! Bridge steigern! Zurück zu Refrain! Refrain wiederholen, dann Schluss.“ Der Plan von heute Morgen steht nicht mehr. Es ist für uns, wie als wollte Gott, dass wir in all dem Trubel, in all der Vorbereitung, in all dem „Menschlichen“ nun gemeinsam bekräftigen: „Dir [allein] oh Gott gehört unser Lob!“

Nach etwa vier Stunden ist der Praise United vorbei. Wir sind alle K.O. und überglücklich. Erfüllt von Gottes Gegenwart.

Euer AJ (Andreas Jahn)

weitere Bilder vom Praise United findet ihr HIER.

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